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DRAMATISCHES WOCHENENDE FÜR CALLAWAY IN HOCKENHEIM

Callaway Competition erlebte beim vorletzten Lauf des ADAC GT Masters ein schwarzes Wochenende. Aus dem Heimspiel wurde ein 24-Stunden-Rennen mit viel Herz und Leidenschaft, das am Ende mit viel Schrott im Kampf um die Meisterschaft nicht belohnt wurde.

Am vergangenen Wochenende (13.-15. September) war der Formel-1-Kurs im baden-württembergischen Hockenheim Austragungsort des sechsten und zugleich vorletzten Laufes des ADAC GT Masters. Das unter Hochspannung erwartete Rennwochenende wurde zu einem regelrechten Crashspektakel.

Das Corvette-Team aus Leingarten reiste mit 104 Zählern als härtester Verfolger zum Heimspiel an den Hockenheimring und wollte den 40 Punkte-Rückstand auf das Führungs-Duo von Audi verkürzen und die Meisterschaftsentscheidung auf das Finale am Sachsenring vertagen.

Aber es kam alles anders: Beide Rennen des ADAC GT Masters mussten nach schweren Unfällen mit der roten Flagge unterbrochen werden. Am Samstag wurden mehrere Fahrzeuge so stark beschädigt, dass eine Reparatur vor Ort nicht möglich war.

Auch Callaway Competition zählte zu den Leidtragenden und wurde unmittelbar nach dem Start sehr hart aus dem Rennen genommen.

Bereits in der ersten Runde des Samstagsrennens drehte sich ein Audi R8 LMS nach einer Berührung und löste damit ein Chaos aus. Callaway-Fahrer Markus Pommer traf den Audi mit seiner Corvette ebenso wie er von zwei weiteren Fahrzeugen getroffen wurde, welche nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnten.

Während die anderen am Unfall beteiligten Fahrzeuge für das zweite Rennen am Sonntag nicht mehr repariert werden konnten, baute Callaway Competition den zerstörten Rennwagen mit viel Herz und Leidenschaft in der Nacht wieder auf, um somit noch die geringen Titelchancen zu wahren. Am Sonntagmorgen um 7 Uhr war der Rennwagen wieder einsatzbereit.

Im zweiten Rennen erwischte es, wie schon am Vortag, die Corvette C7 GT3-R von Callaway Competition erneut in der ersten Runde. Nach einer Kollision mit dem Audi R8 LMS von Stefan Mücke endete auch das zweite Rennen ebenfalls mit einem heftigen Einschlag in der Streckenbegrenzung. In Folge dessen entschied die Rennleitung den Audi-Piloten mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen zu nehmen.

Für die Mannschaft um Teamchef Mike Gramke und seinen beiden Piloten Markus Pommer und Marvin Kirchhöfer war dies nur ein schwacher Trost: Zwei Mal wurde die Corvette mit der Startnummer #77, die vor dem Wochenende noch gute Chancen auf den Titel hatte, nahezu zerstört. Der beherzte nächtliche Einsatz, bei dem jeder im Team anpackte, wurde nicht belohnt: Der Kampf um die  Meisterschaft im ADAC GT Masters 2019 war somit endgültig verloren.

Den Titel in der „Liga der Supersportwagen“ sicherten sich 2019 vorzeitig Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser im Audi R8 LMS von HCB-Rutronik Racing.

„Das war ein brutales Wochenende. Mir fehlen echt die Worte. Wenn man so den Kampf um die Meisterschaft verliert ist das richtig bitter. Die Enttäuschung sitzt bei allen im Team sehr tief. Vor allem nachdem das gesamte Team die zerstörte Corvette wieder aufgebaut hat. Das Team hat über Nacht unglaubliches geleistet. Sie haben nie aufgegeben und wurden nicht belohnt. Es tut mir für jeden einzelnen im Team unheimlich leid.“ Marvin Kirchhöfer (25/Luzern)

„Der Unfall war recht heftig und ich hatte mir auch eine Prellung am Unterarm zugezogen. Das Rennen am Sonntag wäre aber nicht in Gefahr gewesen. Die Corvette war da zunächst mehr meine Sorge. Für das Team war es gefühlt ein 24-Stunden-Rennen. Was sie geleistet haben über Nacht hat mir gezeigt, mit wie viel Herz, Leidenschaft und Ehrgeiz das Team an eine Sache herangeht. Es war ein Gänsehautmoment, als die Jungs den Motor der Corvette Sonntagmorgen starteten. Leider wurde das Team nicht belohnt. Die Kollision im zweiten Rennen hat uns alle sehr getroffen. Das müssen wir erstmal verarbeiten.“  Markus Pommer (28/Neckarsulm)

„Vorab möchten WIR den neuen ADAC GT Masters Meistern Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser sowie dem gesamten Team von HCB-Rutronik Racing gratulieren. Ihre Saison Leistung, welche sie praktisch bei jedem Rennen in Podiumsnähe gebracht hat war sehr beeindruckend und macht sie zu den verdienten Champions. Wir sind nach Hockenheim gereist mit der Absicht es der Konkurrenz nicht allzu leicht zu machen und die Meisterschaftsentscheidung ins Finale zu verschieben, auch wenn die Vorzeichen denkbar schlecht waren. Während der ersten Trainingssitzung hat sich bereits herausgestellt das unsere Qualifying Pace nicht reichen wird um wirklich Eindruck auf die Meisterschaft Konkurrenz zu machen. Wir wussten allerdings um unsere traditionell gute Renn Pace in Hockenheim und waren noch guter Dinge.

Was wir dann während unseres Heimrennens erleben mussten, kann eigentlich nur noch als Alptraum bezeichnet werden. Mit der Startposition im gefährlichen Mittelfeld wurde Markus Opfer einer Kollision mit einem vor sich drehenden Autos und wurde anschließend noch von 2 weiteren Fahrzeugen hart getroffen. Mit 3 abgerissenen Radaufhängungen und starken Karosserie Schäden war seine Corvette in einem erbärmlichen Zustand. Trotz des anfänglichen Schocks war für jedem im Team sofort klar, dass wir alles versuchen werden dieses Auto am Sonntag wieder aus der Box zu rollen. Callaway Competition hat noch nie ein GT Masters Rennen verpasst und wollte diese Tradition auch bei seinem Heimrennen vor vielen Sponsoren und Gästen fortführen.  Diese „never give up“ Mentalität macht das Team so stark und einmalig. Ich möchte mich bei jedem einzelnen im Team und der vielen Helfer aus den Reihen der Gäste herzlich bedanken für den großartigen Einsatz.

Unser ganz besonderer Dank gilt Uwe Baade für seinen tollen Einsatz während der gesamten Nachtschicht. Herzlichen Dank auch an unsere treuen Freunde und Sponsoren für die spontane Sammelaktion. Das Auto stand Sonntagmorgen wieder runderneuert bereit für das 2te Qualifying, was wahrscheinlich nicht viele erwartet hätten. Trotz einer Extra Portion Motivation war leider auch für Marvin nur ein Startplatz im Mittelfeld möglich. Der erneute Unfall direkt nach der ersten Kurve zeigt auf brutalste Art, wie ungerecht der Motorsport manchmal sein kann. “ Mike Gramke (Teamchef)

Text: A.Dannenberg / Motorsport-Karriere.de

Foto: Burkhard Kasan